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Hanabi in Yokohama

Wie, schon wieder Kirschblüten? Neeee… Das mit den Kirschblüten war Hanami – Hanabi ist etwas Anderes! Okay, genau genommen ist es – genau wie Hanami – ein prima Grund für Japaner, sich in absolut lächerlich gigantischen Massen zusammen zu finden, Picknickdecken auszurollen und sich haltlos zu besaufen…

Aber fangen wir von vorne an: Sonntag Morgen (eher Mittag) bin ich also aufgestanden, habe meinen Krempel gepackt und bin losgezogen, um mit einem brutal überfüllten Expresszug nach Yokohama zu fahren. Im Zug und am Bahnhof habe ich bereits sehr viele Japaner im Yukata bzw. Kimono herumlaufen gesehen – eine durchaus interessante Sache, dachte ich doch, dass solche Klamotten nur im Kino existieren und nicht auf offener Straße getragen werden. Aber scheinbar ist’s wie mit den Lederhos’n zur Wies’n…

Jedenfalls bin ich um etwa zwei Uhr in Minatomirai (einer künstlichen Insel wie Odaiba, höchstwahrscheinlich auch eine ehemalige Müllhalde) angekommen, habe über den extrem großen Landmark Tower gestaunt und mich mit Yazid, Jumi, Shiho und ihrem kürzlich in Tokyo angekommenen Freund Freddy getroffen. Zuerst haben wir mal die Gaijins raushängen lassen (auch wenn wir eine Japanerin und eine Halbjapanerin dabei hatten) und sind beim KFC respektive Subway essen gegangen und haben das schöne Wetter genossen (und die vielen hübschen Japanerinnen im Kimono). Dann eine ganze Weile durch Minatomirai spaziert mit der ungefähren Marschrichtung “da, wo später das Feuerwerk abgeht”.

Achja, Hanabi heißt wortwörtlich Blumen-Feuer, also Feuerwerk. Aber da werden keine halben Sachen gemacht! Bereits um vier Uhr (immerhin noch vier Stunden bis zum Beginn des Feuerwerks) waren schätzungsweise 100.000 Leute in der Gegend unterwegs, haben die lokalen Konbinis und Supermärkte nach Getränken, Picknickdecken, lecker Snacks und Essen zum Mitnehmen etc. leergekauft. Als ich dann um halb sechs – wir hatten bereits unser Lager in der Nähe von den Akarenga-Gebäuden aufgebaut – feststellen musste, dass die lokale Funkzelle langsam die weiße Flagge hisst ob der schieren Massen an Leuten (und der durchschnittliche Japaner hat nicht ein, sondern mehrere Mobiltelefone…), wurde mir bewusst, dass so circa halb Südost-Japan hier in Yokohama zusammen gekommen sein musste. Wenn man sich die Massen angeschaut hat, die sich an uns vorbei geschoben haben, wundert das auch nicht mehr 😉

Um acht ging dann ein – glaube ich – fast zweistündiges Feuerwerk los, das wohl das heftigste war, was ich bis dato gesehen habe. Leider sind mangels Stativ die Bilder nicht sooo der Hammer geworden, aber Yokohama ist ja nicht das einzige Hanabi – die Saison hat ja gerade erst angefangen!