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Hanami Party 1

Am Morgen bei Sonnenschein aufstehen, auf dem Dach frühstücken und sich des schönen Wetters erfreuen. Leider ging doch ein ziemlicher Wind und darum war’s gar nicht so warm, wie es vielleicht auf dem Foto aussieht. Dann bin ich erstmal wieder in die Wohnung runter und habe meiner Mitbewohnerin und einer ihrer Freundinnen dabei geholfen, Essen für die Party herzurichten. (okay, ich habe es zumindest VERSUCHT…) Nachdem wir dann Alle fertig zur Abfahrt waren, sind wir also in den Shiba Kouen gefahren, einen ziemlich zentral in Tokyo gelegenen Park direkt neben dem Tokyo Tower. Hanami Party war angesagt. Doch was hat man sich darunter vorzustellen? Hanami heißt übersetzt etwa “Blütenschau” und bedeutet heutzutage, dass sich hunderte von Leuten unter den vielen Kirschbäumen hinfläzen und Picknicken. Genaugenommen ist das aber inzwischen wohl eher sekundär – hauptsächlich geht’s dabei wohl um’s gemeinsame Saufen…

Jedenfalls war alles sehr lustig: Viel zu Essen (Yakitori, Onigiri, Karaage, Ika, etc.), für mich nur Wasser und für die Anderen literweise Bier. Zwischendrin kam noch ein Fernsehteam vorbei und hat mich ausgefragt, wie ich denn hier nach Tokyo komme und was ich hier so mache *rotwerd* Leider ist irgendwann der Himmel ziemlich zugezogen und es wurde ziemlich schnell recht kühl. Darum habe ich mich dann einfach mal aufgemacht, den ruhigeren Teil des Parks etwas zu erkunden und viele Bilder zu schießen. Dabei bin ich versehentlich beinahe in eine traditionelle Japanische Hochzeit geplatzt, habe aus purer Not heraus das Klo eines der teuersten Hotels der Welt benutzt, habe Frauen in Kimonos geknipst und bin nach etlichen Umwegen zurück zu meiner Partygesellschaft gewandert.

Alles in Allem ein sehr lustiger Nachmittag, aber als es mir dann doch zu kalt geworden ist, bin ich erstmal wieder heim gefahren. Aber genug gelabert, hier sind die Bilder:

After work

Freitag Abend, nach der Arbeit findet sich ein bunter Trupp Leute nach der Arbeit vor der Hachikou-Statue in Shibuya und marschiert in eins der vielen Izakaya (Restaurants mit vielen einzelnen Zimmern). Zusammensetzung der Gruppe in etwa: 2-3 Deutsche, 2-3 Japaner, ein Phillipino, ein Brasilianer, ein Italiener, usw… Jedenfalls wurde erst einmal sehr lecker und ausgiebig gespeist und geschmaust. Leider hatte ich nur die kleine Kamera dabei und daher ist nur ein einziges brauchbares Bild entstanden:

Nach dem Essen sind wir dann (es sind mit der Zeit immer mehr Leute zu uns dazugestoßen und als wir gegangen sind, waren wir schon knapp 20) in einen Club in der Nähe und ich hatte mich schon darauf eingestellt, die obligatorische “Last train or clubbing” Frage mir clubbing zu beantworten, aber leider war die Musik eher dämlich/langweilig/gegen die Genfer Konventionen verstossend und so bin ich gerade noch rechtzeitig geflüchtet und habe meinen letzten Zug nach Hause erwischt.

Sakura Season started

Hach, die Kirschblütenzeit fängt an! Und einer meiner Kollegen war so nett, mir “seine alte schrottige Kamera zu leihen, die er eh’ nimmer nutzt” (Panasonic DMC-FZ50 – Ja Marc, das ist der Vorgänger von Deinem Baby). Und darum gibt’s auch gleich die ersten Bilderchen endlich mit funktionierender Makrofunktion – nicht so wie bei meiner Cam 😉

Hot Pot Welcome Party

Meine Mitbewohner haben süßererweise eine kleine Welcome-Party für mich geschmissen. Lecker Essen, viel zu viele Leute für die kleine Küche und überhaupt und außerdem:

St. Patrick’s day

Ganz vergessen: Gestern war ja St. Patrick’s day hier in Harajuku:

The roof, the roof…

… ist not on fire, aber ich liebe es, im obersten Stockwerk zu wohnen und daher das Dach mit benutzen zu dürfen:

Obento in der Sonne auf'm Dach

Takaosan

So, endlich Wochenende. Ich habe mir angesichts des schönen Wetters und der vielen Freizeit heute einfach mal den Tipp eines Kollegen zu Herzen genommen und die Route zum Berg Takaosan rausgesucht. Dieser “Berg” ist nicht sonderlich hoch, aber hat die schicke Eigenschaft, direkt neben Tokyo zu liegen und – wenn man Glück hat – eine krasse Sicht über Tokyo und Yokohama zu bieten.

Gesagt, getan. So habe ich mich dann in den Zug gesetzt und bin für den lächerlichen Fahrpreis von 370 Yen (ausrechnen könnt Ihr selber :P) von Shinjuku bis nach Takaosanguchi gefahren. Dummerweise bin ich zuerst in einen “Local” Zug gestiegen, der wirklich an JEDER Station hält – und das sind einige… Aber an der passenden Station bin ich dann in einen “Special Express” Zug umgestiegen, der netterweise fast ganz durch fährt, aber kein Bißchen Aufpreis kostet. Habe ich schon erwähnt, dass das Zugsystem hier um Einiges fairer ist als in Deutschland?

Endlich in Takaosanguchi angekommen habe ich mich erstmal über die verschiedenen Hiking-Wege schlau gemacht. Da gab es eine Seilbahn (für die Amis), die Pfade 1-6 (für die Fußschwachen Touris) und einen ziemlich Umweg, der noch dazu ziemlich stramm zum Marschieren ist, aber die schönste Aussicht bietet – welchen habe ich wohl genommen, hmm?

Also habe ich die bayerische Berggeh-Zunft würdig vertreten und die angegebene Zeit erstmal schön halbiert 😉 Auf dem Weg nach oben habe ich gut 30-40 Leute hinter mir gelassen, die dann alle japsend und keuchend oben angekommen sind, als ich schon längst in der schön strahlenden Sonne saß…

Als ich gerade kurz davor war, mir im auf dem Gipfel gelegenen Ramen-Restaurant ein kleines Mittagessen zu genehmigen, tauchte eine Kirchentruppe bestehend aus ein paar Japaner mit (scheinbar in Japan lebenden) Amis auf, die noch dazu einen jungen GI dabei hatten, der gerade Urlaub hat oder so. Die haben mich dann ein Bisserl angequatscht, was ich denn so ganz allein in Tokyo mache, wie ich auf diesen Berg gekommen bin, blablabla und haben mich dann völlig überraschend zum Mittagessen eingeladen – die hatten nämlich Picknick-Kram für gut die doppelte Menge Menschen dabei als sie selbst waren 😉 Also habe ich mich mit den mir kredenzten Onigiri, Sandwiches, Bananen, Keksen, Reiscrackern, Onigiri und Reisbällchen vollgestopft, da die mir immer mehr aufgetischt haben. Alles in Allem ein sehr nettes Trüppchen! Als ich mich dann gerade verabschieden wollte, tauchte ein gut 20 Mann zählender Verein leicht angetrunkener Japanischer Rentner, die uns auf’s Übelste angelacht und voll gesülzt haben…

Naja, nach ein paar sehr lustigen Minuten konnte ich mich dann endlich loseisen, um den Abstieg auf dem Touri-Pfad Nr. 1 zu beginnen. In der entlang des Weges gelegenen Tempelanlage Yakouin bin ich dann wieder auf die Kirchentruppe getroffen, mit der ich dann runtergelatscht bin.

Wieder in den Zug gestiegen und ab in die Heimat. War ein sehr schöner Ausflug und hier gibts ein paar Bilder:

PS: Ich habe den Inariyama Course, den ich nach oben marschiert bin, in der Google Earth Community reingestellt. Wer mag, kann ja danach suchen 😉

Wieder mal Okonomiyaki

Da hier Alle geklagt haben, dass des Okonomiyaki so seltsam aussieht, hier gleich noch ein paar Bilderchen, dass das sehr wohl lecker ist! Beim letzen Mal hab ich das ja nur in der Entstehungsphase gezeicht…

Arubaito Bilder

アルバイト

Das ist ein echtes Japanisches Wort, welches aus dem Deutschen entnommen wurde. In Romaji übersetzt heißt es “Arubaito”, also Arbeit. Ja genau, der eigentliche Grund meines Japanaufenthalts hat angefangen! Darum war ich diese Woche auch mit Fotos und Beiträgen eher sparsam… Anyways, jetzt bin ich ja wieder da.  Die Kenner unter Euch werden hoffentlich schon mein cooles Panoramabild bemerkt haben, das oben im Header zu bewundern ist. Erstaunlich, was man aus schlechten Fotos zusammenschneiden kann und wie gut man aus einem farbschwachen (diesiger Tag und mittelmässige Kamera) Foto etwas Lebendiges zaubern kann – gimp sei dank! Okay, schon klar, so toll sieht es auch wieder nicht aus, aber ich bin halt stolz auf meine Arbeit 😛 Also, kommen wir zum Thema: die Liebe Arbeit. Am Montag bin ich also in den Zug gestiegen, um von 中井 mit der 西武新宿戦 über 高田馬場 mit der 山手線 nach 五反田 zu fahren. Klar soweit? In Gotanda angekommen, spazierte ich etwa 10 Minuten zum Takanawa Park Tower building, auf dem auch in dicken Lettern Siemens geschrieben steht (Fotos folgen, wenn ich mal dran denk’ meine Kamera mitzunehmen). Rauf in den 20. Stock, die geile Aussicht kurz bewundert weil ich zu früh war, und schon gings los mit Vorstellung, Begrüßung, viel zu vielen neuen Namen, Verbeugungen, noch mehr Namen, Händeschütteln (wow!), und schwupps hatte ich ein Notebook in der Hand und mir wurde ein Schreibtisch mit Dockingstation zugeteilt. Jedenfalls muss ich sagen, dass meine Kollegen alle durch die Bank super nett sind, der Arbeitsplatz sehr schön und cool ist (trotz Großraumbüro), man sowohl den Tokyo Tower als auch den Mt. Fujiyama von meinem Büro aus sehen kann und ich gleich von Anfang an an sehr interessanten Projekten mitarbeiten darf/soll. Nur ein paar der Inhalte:

  • E-Mail-Verschlüsselung mit Native S/MIME und entsprechende Umstellung der CAT-Clients von ca. 1700 Anwendern in ganz Japan
  • Erzeugung eines Installationspaketes für Festplattenkryptographie, mit dem auch der dümmste User (genannte ca. 1700 Stück) es schafft, seine Platte zu verschlüsseln und dennoch weiter zu arbeiten
  • Umstellung diverser Serversysteme auf neue Standards
  • Datenbankwartungsarbeiten
  • Etwas fortgeschrittene Batchprogrammierung (örks)
  • Visual Basic (noch mehr örks)

Was dabei sehr geil ist, dass die ganzen Projekte, an denen ich mitarbeiten werde, doch schon recht viel Verantwortung innehaben und die mich dennoch gleich voll mit reden lassen und sogar gezielt nach meiner Meinung fragen (ich bin nicht “der doofe Praktikant”). Also man könnte sagen, dass mir die erste Woche da sehr gut geschmeckt hat und ich schon ganz gespannt bin, wie das weiter geht. Auch meine Japanisch-Kenntnisse wachsen (langsam, aber immerhin) und ich traue mich schon an die ersten paar Kanji-Zeichen ran – halt die, die ich von den Bahnstationen kenne ^^. Stay tuned!