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Urahara

Sodala, am Samstag bin ich also früh aufgestanden und erst einmal nach Akihabara gefahren. Dort war ich mit meinem Arbeitskollegen (und Kameraspendierer) Harald verabredet zum Otaku-Knipsen. Meine Mitbewohner haben mir nämlich gesagt, dass sich da an den Wochenenden immer die ganzen Cosplay- und sonstigen Freaks rumtreiben. Immerhin hat man als Auslandskorrespondent ja eine Verantwortung und kein Preis ist mir zu hoch, um Euch gute Bilder und Geschichten zu bieten! Leider sind wir dann etwas planlos um den Akihabara-Bahnhof herumspaziert und haben nicht einen einzigen seltsam gekleideten Menschen gesehen! (also nicht seltsamer als sowieso Alle angezogen sind meine ich) Also haben wir uns erst mal bei Tully’s einen großen Cappuccino genehmigt, der aber viel zu heiß war, und sind dann nach Harajuku gefahren. Am Eingang zum bereits erwähnten Yoyogi-Park treiben sich nämlich auch immer die Freaks rum und posen auf. Nur leider war auch hier praktisch nix los?! Wir wissen nicht, was war, aber scheinbar war irgendwo Anders ein Fest, eine Parade, Godzilla oder Ausverkauf für Regenschirme. Was weiß ich.

Also sind wir ein Bisschen durch den Park spaziert, haben Bilder gemacht und haben dann entschieden, uns jetzt doch endlich ein wenig Asian Madness zu geben und sind nach Urahara gegangen (ura = “hinter”; Urahara heißt also so viel wie “hinter Harajuku”), um uns die Takeshita Street anzuschauen. Hier waren zwar auch (fast) keine Freaks, aber dafür um so mehr normal freakige Tokyoter und Touristen… Auch habe ich endlich eine der “Maids” vor die Linse gekriegt!

Shabu shabu / Shiho’s Geburtstag

Am Freitag war ich auf Shiho’s Geburtstagsparty eingeladen und bin daher nach der Arbeit in Shinjuku auf den Rest der Partygemeinde getroffen. Zusammen ging’s dann in ein Restaurant, wo wir “Shabu shabu” und “Sukiyaki” bestellt haben. Das könnte man als Fondue bezeichnen: Auf dem Tisch stehen ein Topf mit einer Art von Sojasauce und einer mit ‘ner Gemüsebrühe und Zutaten wie rohes, dünn geschnittenes Fleisch, Gemüse, Glasnudeln, Pilze usw. und Jeder schmeißt sich einfach irgend Etwas in diese Töpfe und futtert es, sobald es fertig ist. Eigentlich ganz simpel und lustig, aber extrem sättigend. Gut, dass hier Alles immer nach dem Zwei-Stunden-Prinzip verläuft: Wenn man so ein Menü ordert, darf man so viel essen und trinken, wie man kann/mag/darf, aber nach zwei Stunden wird man rausgeschmissen 😉

Jedenfalls sind wir dann mit runden Bäuchen und trägen Beinen etwas planlos rumgesteuert und letztlich in einer Game Station gelandet. Hier haben wir aber nicht gezockt *wunder* sondern sind in’s oberste Stockwerk, wo dann Bilder gemacht wurden. Das nennt sich “Purikura” und ist scheinbar seit ein paar Jahren der letzte Schrei. Da wir zu zwölft -.- in diese Kabine gestiegen sind, sind entsprechend auch die Abzüge verdammt klein, die jeder Einzelne bekommen hat. Aber irgendwie skurril und lustig war’s schon!

Danach hieß es für mich “last train”, weil ich ja am Samstag wieder relativ früh raus wollte. Dazu später mehr, jetzt gibt’s erst mal die obligatorischen Bilder:

Edelsushi

Gestern nach der Arbeit bin ich mit Kollegen in das – angeblich – beste Sushi-Restaurant des Landes (und damit wohl auch der ganzen Welt) gegangen. Das Ambiente war zwar edel, aber doch deutlich weniger edel, als ich es mir vorgestellt habe. Angefangen hat das Essen also mit einer Schüssel voll TANG. Richtig. Das glitschige Zeug, das immer am Strand an der Ostsee lag und stank. Natürlich in einer etwas frischeren Variante, aber in derart konzentrierter Form auch für mich als Fan der asiatischen Küche doch einfach zu asiatisch. Versteht mich nicht falsch: Ich esse tatsächlich gerne hin und wieder etwas “Seaweed”, aber eben nur etwas… Dann wurde der zweite Gang serviert: Eine ziemlich wässrige Miso-Suppe mit Tofu. Wobei ich anmerken mag, dass ich bis jetzt schon deutlich bessere Miso-Suppen gespeist habe… Also bis dato eine eher ernüchternde Erfahrung, nachdem mir im Vorfeld so groß vorgeschwärmt wurde.

Aber dann kam es endlich: DAS EDEL SUSHI!!! Umgerechnet kostet ein (jaaa, ein) Nigiri etwa 5-7 Euro und geschmacklich waren die Dinger einfach zum Niederknien! Also haben wir noch etwa zwei Stunden geschmaust und ich habe sogar so exotisch klingende Dinge wie Seeigel, Aal und (Andrea, schlag mich bitte nicht) Hai gegessen. Alles in Allem super duper mega ober affengeil und auf Kosten der Firma *grins* Das hat dann Alles wieder wett gemacht!

Danach bin ich noch mit drei Kollegen (unter Anderem der CIO von Japan) in ein Irish Pub gelatscht, das so ziemlich alles war, aber nicht Irish. Es gab einen bunten Mix dessen, was Europa so hergibt: Spanische Tacos, Italienisches Bruschetta, Ungarischer Wein, usw. und die Deko war eher Pseudo-British als Irish… Naja, was der Japaner halt für ein Irish Pub halten mag 😉 Jedenfalls sind wir da noch ein paar Stunden versackt und mit etwas Glück habe ich den letzten Zug nach Hause noch gekriegt (ich war ja nur am anderen Ende der Stadt…)

So, genug gefaselt, jetzt gibt’s ein paar Bilder:

Takaosan – mal wieder

Da ich gerade zu faul war, mir ein neues Ziel auszudenken und ich gestern aber einfach wieder mal latschen wollte, bin ich einfach erneut zum Takaosan gefahren. Diesmal allerdings von Anfang an mit dem Expresszug… 😉 Dort angekommen, bin ich auf Shiho getroffen, eine in Deutschland aufgewachsene Japanerin, die ich letzte Woche im Izakaya kennengelernt hab und der ich den Tipp gegeben habe mit dem “Berg”. Also sind wir kurzentschlossen gemeinsam – laut Deutsch redend – den Berg raufgehatscht und haben uns einige SEHR seltsame Blicke eingehandelt. Dass ich permanent ein Bisschen angegafft werde, war mir ja irgendwo wurscht, aber eine Japanerin, die derart fließend eine völlig fremde Sprache spricht und sich so überhaupt nicht wie ein kleines Japanisches Mädchen aufführt, irritiert die hier irgendwie 🙂 Jedenfalls war’s ein sehr schöner Spaziergang, aber leider war die Fernsicht wieder beschissen, also kann ich immer noch nicht das versprochene Foto vom Überblick über Tokyo liefern – aber ein paar habe ich natürlich gemacht: