So, endlich Wochenende. Ich habe mir angesichts des schönen Wetters und der vielen Freizeit heute einfach mal den Tipp eines Kollegen zu Herzen genommen und die Route zum Berg Takaosan rausgesucht. Dieser “Berg” ist nicht sonderlich hoch, aber hat die schicke Eigenschaft, direkt neben Tokyo zu liegen und – wenn man Glück hat – eine krasse Sicht über Tokyo und Yokohama zu bieten.
Gesagt, getan. So habe ich mich dann in den Zug gesetzt und bin für den lächerlichen Fahrpreis von 370 Yen (ausrechnen könnt Ihr selber :P) von Shinjuku bis nach Takaosanguchi gefahren. Dummerweise bin ich zuerst in einen “Local” Zug gestiegen, der wirklich an JEDER Station hält – und das sind einige… Aber an der passenden Station bin ich dann in einen “Special Express” Zug umgestiegen, der netterweise fast ganz durch fährt, aber kein Bißchen Aufpreis kostet. Habe ich schon erwähnt, dass das Zugsystem hier um Einiges fairer ist als in Deutschland?
Endlich in Takaosanguchi angekommen habe ich mich erstmal über die verschiedenen Hiking-Wege schlau gemacht. Da gab es eine Seilbahn (für die Amis), die Pfade 1-6 (für die Fußschwachen Touris) und einen ziemlich Umweg, der noch dazu ziemlich stramm zum Marschieren ist, aber die schönste Aussicht bietet – welchen habe ich wohl genommen, hmm?
Also habe ich die bayerische Berggeh-Zunft würdig vertreten und die angegebene Zeit erstmal schön halbiert 😉 Auf dem Weg nach oben habe ich gut 30-40 Leute hinter mir gelassen, die dann alle japsend und keuchend oben angekommen sind, als ich schon längst in der schön strahlenden Sonne saß…
Als ich gerade kurz davor war, mir im auf dem Gipfel gelegenen Ramen-Restaurant ein kleines Mittagessen zu genehmigen, tauchte eine Kirchentruppe bestehend aus ein paar Japaner mit (scheinbar in Japan lebenden) Amis auf, die noch dazu einen jungen GI dabei hatten, der gerade Urlaub hat oder so. Die haben mich dann ein Bisserl angequatscht, was ich denn so ganz allein in Tokyo mache, wie ich auf diesen Berg gekommen bin, blablabla und haben mich dann völlig überraschend zum Mittagessen eingeladen – die hatten nämlich Picknick-Kram für gut die doppelte Menge Menschen dabei als sie selbst waren 😉 Also habe ich mich mit den mir kredenzten Onigiri, Sandwiches, Bananen, Keksen, Reiscrackern, Onigiri und Reisbällchen vollgestopft, da die mir immer mehr aufgetischt haben. Alles in Allem ein sehr nettes Trüppchen! Als ich mich dann gerade verabschieden wollte, tauchte ein gut 20 Mann zählender Verein leicht angetrunkener Japanischer Rentner, die uns auf’s Übelste angelacht und voll gesülzt haben…
Naja, nach ein paar sehr lustigen Minuten konnte ich mich dann endlich loseisen, um den Abstieg auf dem Touri-Pfad Nr. 1 zu beginnen. In der entlang des Weges gelegenen Tempelanlage Yakouin bin ich dann wieder auf die Kirchentruppe getroffen, mit der ich dann runtergelatscht bin.
Wieder in den Zug gestiegen und ab in die Heimat. War ein sehr schöner Ausflug und hier gibts ein paar Bilder:
PS: Ich habe den Inariyama Course, den ich nach oben marschiert bin, in der Google Earth Community reingestellt. Wer mag, kann ja danach suchen 😉
Da hast Du Bayern aber würdig vertreten – der schwierigste Weg nach oben! Hast Du den Gipfel mit sehr vielen Leuten teilen müssen, so wie an der Kampenwand oder noch mehr?
Cool 🙂
Na als Bayer ist das doch selbstverständlich das man da nicht nen Touri-Pfad hochgeht 😉
da es zu diesig war, musst du wohl nochmal auf den berg und dann bessere fotos machen. kannst dann auch wieder mit der seilbahn fahren 😉
it’s a long way to the top (if u wanna rock’n’roll) …
Sauber!
Jetzt weiss ich auch endlich, was das mit dem rumjapsen bei mangelnder Ausdauer auf sich hat!!
Lass mich raten, der supersteile und anstrengende Umweg auf den Berg war auch ein Witz, oder? Die ganz harten Trails in HK waren auch alle ne schwache Kaffefahrt 😉
Na sagen wir’s mal so: stellenweise war er schon mal anstrengend – hmne, eigentlich nur der Schluß, wo’s ca. 200 krass unregelmässige und hohe Stufen raufging am Stück ^^